Prima Klima?

Mehr tun für den Schutz vor Hitze!


"Die Schaffung von Wohnraum und Klimaschutz dürfen nicht gegenseitig ausgespielt werden."
(Wolfgang Maus)


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Während der Verfasser diese Zeilen schreibt, weisen die Meteorologen auf die bevorstehenden sehr heißen Tage hier im Rheinland hin.
Temperaturen jenseits von 30° C und mehr beeinträchtigen Herz und Kreislauf und lähmen jegliche Aktivitäten.
Laut Mitteilung der EU-Erdbeobachtungsstelle Copernicus haben wir gerade den drittheißesten Juli seit Beginn der Wetteraufzeichnung erlebt.
Bereits beim Seelscheider Sommer 2023 bekam man auf der Zeithstraße einen Eindruck, was da an heißen Tagen auf uns zukommt: die Hitze staute sich zwischen den Häusern, das vom Sonnenlicht aufgeladene Mauerwerk heizte die Luft weiter auf.
Schattige Plätzchen suchte man vergebens.

Da es sich hierbei nicht um Einzelereignisse handelt, sondern klimatische Veränderungen insbesondere auch für das europäische Festland als zunehmende Hitzeperioden und Starkregenereignisse prognostiziert werden, muss auch Neunkirchen-Seelscheid diesen Veränderungen Rechnung tragen und Anpassungsstrategien im Sinne einer Klimarelienz entwickeln.
Wichtig für die SPD-Fraktion ist, dass die auch zur Zukunftssicherung unserer Gemeinde bestehende Notwendigkeit, mehr Wohnraum zu schaffen nicht gegen die ebenfalls unabweisbare Verpflichtung, für mehr Klimaschutz zu sorgen, ausgespielt werden dürfen. Bei der Realisierung von Wohnbauvorhaben sind gleichzeitig Klimaschutz und die Auswirkungen der klimatischen Veränderungen durch die Bebauung mitzudenken.
In Begründungen zu Bebauungsplänen findet sich häufig die floskelhafte Formulierung, dass die Frage der klimatischen Auswirkungen einer gesamtheitlichen Betrachtung bedürfte; dabei sind bei geplanten baulichen Maßnahmen auch mögliche Veränderungen auf das Kleinklima vor Ort zu untersuchen.
Bei der Vorstellung des baulichen Nachverdichtungskonzeptes für die Bereiche entlang der Hauptverkehrsstraßen haben wir darauf hingewiesen, dass flankierend Begrünungsmaßnahmen berücksichtigt werden müssen. Dieses dürfen nicht nur auf die Begrünung von Hausdächern und -Fassaden beschränkt werden. Raum für einen schattenspendenden Baumbestand muss ebenfalls berücksichtigt werden. Schließlich sorgt das Blattgrün nicht nur für Schatten, sondern trägt über die Verdunstung des Blattwerks in Folge der Photosynthese zu Reduzierung der Temperaturen bei.

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Im Zusammenhang mit Überlegungen, eine Fläche neben dem Spielplatz an der
Schmiedestraße in Neunkirchen dauerhaft als Grünfläche mit schattenspendenden

Bäumen zu erhalten, hat die SPD-Fraktion auch Bereiche vor und neben der
Gemeindebücherei ins Gespräch gebracht. Dagegen vorzubringen, man habe auf
Neunkirchneer Seite bereits das Eischeider Tälchen genügend Erholungsfläche,
verkennt, dass es insbesondere älteren Mitbürgern nicht zugemutet werden kann, bei
Hitze aus dem Ortskern erst einmal einen längeren Fußmarsch auf sich nehmen zu
müssen. Da liegt es doch buchstäblich näher, schattige Plätzchen am Ortskern
aufsuchen zu können.
Auch bei der weiteren Umsetzung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes stehen
Maßnahmen zur Gestaltung des Straßenraumes mit entsprechender Begrünung an, um
zum Verweilen anzuregen.

Daneben bieten sich im Rahmen der kommunalen Möglichkeiten weitere flankierende Maßnahmen an.
Bereit im Jahr 2023 hatte die SPD-Fraktion beantragt, für die Hauptorte Neunkirchen und Seelscheid geeignet Standorte für die Errichtung für Trinkwasserspender für die Öffentlichkeit zu benennen. Zwischenzeitlich konnte ein Wasserspender auf dem neu errichteten Schulhof der Gesamtschule in Betrieb genommen werden. Ein weiterer Wasserspender zur Versorgung der Öffentlichkeit mit durstlöschendem Talsperrenwasser ist auf dem gerade fertiggestellten und zum Verweilen gedachten „Lesegarten“ an der Bücherei in Seelscheid vorgesehen.
Dem Schutz vor Hitze soll auch ein Informationsfyer des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe dienen, die an den öffentlich zugänglichen Stellen ausgelegt werden sollen. Hierzu hatte die SPD-Fraktion im Herbst 2024 beantragt, die Wohnbevölkerung präventiv über die Auswirkungen von Hitze auf die Gesundheit und Maßnahmen zur Abwehr im persönlichen Bereich zu informieren.
Trotz begrenzter Einflussmöglichkeiten bleibt der Klimaschutz eine wichtige Aufgabe im Rahmen der kommunalen Daseinsvorsorge.

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Autor 
Wolfgang Maus

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