"Keine Bühne für Hass! Kein Platz für Rassismus! Kein Mandat für Verfassungsfeinde!" - Iramah Wahab
Die AfD hat angekündigt, sich zur Kommunalwahl 2025 in allen Gemeinde- und Stadtverbänden im Rhein-Sieg-Kreis aufzustellen – mit dem erklärten Ziel, in sämtliche Räte einzuziehen.
In ihrer Wortwahl ist bereits deutlich erkennbar, worum es ihr geht: Sie spricht von einer „angemessenen Politik für das deutsche Volk“ – eine Formulierung, die bewusst ausgrenzt, spaltet und an autoritäre Ideologien erinnert.
Wir als SPD Neunkirchen-Seelscheid nehmen diese Entwicklung sehr ernst und sehen, dass das Ganze in eine falsche Richtung läuft! Die SPD steht seit über 160 Jahren für eine offene, demokratische und vielfältige Gesellschaft. Für ein Miteinander, nicht ein Gegeneinander.
Für klare Kante gegen Rechtspopulismus, Menschenfeindlichkeit, Hass und Hetze. Als älteste demokratische Partei Deutschlands war die SPD stets ein Bollwerk gegen Faschismus, Rassismus und autoritäres Denken.
Iramah Wahab, Co- Vorsitzende
Denn auch wenn die AfD sich als „bürgerlich“ oder „konservativ“ inszeniert – ihre Nähe zu rechtsextremen Netzwerken, verfassungsfeindlichen Aussagen, rassistischen Ausfällen und antidemokratischem Gedankengut ist längst dokumentiert. Ihre Präsenz gefährdet den demokratischen Zusammenhalt – gerade auf kommunaler Ebene, wo Politik nah an den Menschen und für die Menschen gemacht wird. Die AfD ist keine Alternative – sondern eine Gefahr für unsere Demokratie, unser friedliches Zusammenleben und unsere offene Gesellschaft.
Nicole Männig-Güney, Fraktionsvorsitzende
Die Erfahrungen im Kreistag haben uns sehr deutlich gezeigt, dass die AfD an konstruktiver Zusammenarbeit nicht interessiert ist. Gestaltung und lösungsorientiertes Handeln bleiben aus – das ist keine pauschale Behauptung, sondern gelebte Realität.
Gerade auf kommunaler Ebene, wo Demokratie täglich gelebt wird – im Vereinsleben, in der Nachbarschaft, in Schulen und Gemeinderäten – darf kein Platz für Hetze, Ausgrenzung oder Verachtung von Minderheiten sein. Die AfD will die Gesellschaft von unten spalten. Wir halten dagegen: Mit Respekt, Verantwortung und Zusammenhalt.
Zum Beispiel war es bisher gute Tradition beim Neunkirchener Frühlingsfest, dass alle demokratischen Parteien mit Ständen vertreten waren, wir kommen mit den Menschen ins Gespräch – bürgernah, offen und transparent.
Erstmals in diesem Jahr war auch die AfD mit einem Stand vertreten. Die Entscheidung der Werbegemeinschaft, dies zuzulassen, sorgte bei vielen Menschen in unserer Gemeinde für große Irritation und absolut berechtigte Kritik.
Als Reaktion hat der Vorstand der Werbegemeinschaft nun entschieden, zukünftig gar keine politischen Parteien mehr zuzulassen. Eine Entscheidung, die wir als SPD Neunkirchen-Seelscheid mit großem Bedauern zur Kenntnis nehmen – und nicht teilen. Wir appellieren an die Werbegemeinschaft, gemeinsam mit dem Vorstand und allen demokratischen Parteien ins Gespräch zu kommen. Unser Ziel ist es doch, eine verantwortungsvolle und tragfähige Lösung zu finden. Und zwar für ein Miteinander, das klare Haltung gegen Extremismus zeigt und unsere demokratischen Grundwerte schützt.
Denn das Ergebnis ist fatal: Statt klare Kante gegen Rechtspopulismus zu zeigen, trifft diese Entscheidung ausgerechnet diejenigen Parteien, die sich seit Jahrzehnten für Demokratie, Toleranz und Zusammenhalt einsetzen – im Ehrenamt, im Rat, im Gespräch mit den Menschen.
Und: Wer alle über einen Kamm schert, stärkt am Ende die Falschen. Es gibt keine politische Neutralität! Die Zustimmung von rechts kann einfach nicht neutral gewertet werden!
Wir danken allen Bürgerinnen und Bürgern, die Haltung gezeigt und deutlich gemacht haben: Die AfD steht nicht für unsere Werte.
Wir stehen weiterhin für Austausch, Offenheit – und eine klare Grenze gegenüber Verfassungsfeinden.
Deswegen: unser dringender Appell an alle anderen demokratischen Parteien:
Wir rufen alle demokratischen Parteien in Neunkirchen-Seelscheid und im Rhein-Sieg-Kreis dazu auf, gemeinsam ein klares Zeichen zu setzen.
Wir dürfen nicht schweigen. Wir dürfen nicht relativieren. Wir dürfen nicht hoffen, dass es „nicht so schlimm wird“.
Wenn andere wegsehen, stehen wir auf. Wenn andere zögern, zeigen wir Haltung.
Die SPD wird sich mit aller Kraft dafür einsetzen, dass unsere Gemeinde ein Ort der Vielfalt, Offenheit und demokratischen Werte bleibt. Und wir zählen auf alle, die diesen Weg mit uns gehen.
Für unsere Demokratie. Für unsere Gemeinde. Für ein Miteinander, das keinen ausschließt. Wir danken in diesem Zusammenhang ausdrücklich den vielen engagierten Bürger*innen, Initiativen und Organisationen in unserer Gemeinde, die Gesicht zeigen – darunter "NKS ist bunt" und auch jene Menschen, die sich mutig gegen Vorurteile und lautstarke Stimmungsmache stellen, wie aktuell im Rahmen der Debatte um den Bau einer Unterkunft für geflüchtete Menschen im Höfferhof.
Denn es geht nicht um Zahlen, sondern um Menschen. Um Schutzbedürftige. Um Würde.
Dass es Bürgerinnen und Bürger gibt, die auch unter Druck Haltung zeigen und sich offen für Geflüchtete aussprechen, verdient Respekt – und Unterstützung.
Denn auch das ist Demokratie: sich nicht nur für die Mehrheit stark zu machen, sondern gerade für die Schwächeren.
Unsere Gemeinde ist vielfältig, lebendig und weltoffen.
Wir wollen, dass das so bleibt.
Deshalb sagen wir als SPD in aller Deutlichkeit:
Keine Bühne für Hass! Kein Platz für Rassismus! Kein Mandat für Verfassungsfeinde!
Gemeinsam für eine starke Demokratie.
Gemeinsam für eine Gemeinde, in der alle sicher und respektvoll leben können.